Wortbesinnung

Seit langem schon interessiere ich mich für die eigentliche Idee eines Wortes. Für den reinen Begriff. Was ist das, die Idee eines Wortes?

Dorthin will ich gelangen!

Was bleibt übrig, wenn man das Wort aus all seinen emotionalen Hüllen und vormaligen Bedeutungen schält, die wir ihm im täglichen Sprachgebrauch für gewöhnlich als Mäntel umhängen? Findet man dort das reine Wort?

So wandert das Wort verkleidet und ungesehen durch unseren Sprachgebrauch. Was für ein trauriges Dasein!

Lauter kleine Aschenputtelworte, die uns nur noch dazu dienen, uns gegenseitig Emotionswesen hin und her zu schieben. Viel mehr Inhalt als Sympathiebekundungen und Antipathiebekundungen oder etwas auf der Skala dazwischen ist selten, oder etwa nicht?

Das sind bestenfalls besinnungslose Worte.

Bestimmungslos umherirrende Worte, in viel zu großen grauen “gefällt-mir-gefällt-mir-nicht-Mänteln“…

.

Bin dann mal Worte schälen,

bis auf den Kern… 😉

 

Ratschlag an mich selbst

Auf der niemals endenden Suche nach Wahrheit behalte dir immer ein Augenzwinkern in der Tasche

wenn du einen Standpunkt einnimmst, sei dir im Klaren,

dass das Stehenbleiben

nur einen eingeschränkten Blickwinkel bietet.

Allein um die Kehrseite zu sehen, musst du ihn schon wieder verlassen..

Wahrheit lässt sich nicht besitzen.

Misstraue jedem der das von sich behauptet, inklusive dir selbst.

werde erst richtig misstrauisch, wenn du dir deine eigene Meinung nicht gegenüberstellen kannst, als sei sie die Meinung eines Anderen – es kann niemals

die ganze Wahrheit sein.

bleibe niemals stehen oder

wachse wenigstens

über dich hinaus

 

Wald-Miniaturen-Aquarell-Phase

Ihr Lieben,

gerade springen mir die Worte über den Stift hinweg und wollen einfach nicht aufs Papier… derweilen habe ich meine Wald-Impressionen  in einer Aquarell-Miniaturen-Phase mehr so visuell untergebracht. Pilze. Klee und Füchse. Ach ja und Schnecken nicht zu vergessen.. (Die Füchse hängen allerdings woanders)

Solange ziehe ich los, mit dem Schmetterlingsnetz. Bin dann mal auf Wortefang…

demnächst gibt es hier wieder mehr Buchstaben, versprochen!

liebste Herbstwaldgrüße,

eure Simone Lucia

Gedanke trifft bald Papier…

IMG_0043Im Herbst dieses Jahres schon wird es soweit sein –
Hundert Gedichte werden den Weg auf Papier gefunden haben.
Zwanzig davon, darf ich aus meinem Fundus beisteuern.
Auf diesen aufgeräumten, bis dahin gut durchsortierten Haufen Papier, zwischen wunderschönen Halbleinen-Buchdeckeln, mit unzähligen, feinsäuberlich ausgewählten, sinnbehafteten schwarzen Buchstaben darin, freue ich mich…
Und kann gar nicht sagen, wie sehr!!!
Wer das „neue-Lyrik-Entdecken“ genauso liebt wie ich, dem kann ich nur empfehlen, die Blogs aller anderen an diesem Buch beteiligten Anthologie-Autoren zu besuchen…
Lest selbst, es lohnt sich.

Druckergeschwärzte Papiergrüße,

Eure Simone Lucia

Variation II

Für Hannah, Ángel, Poeta, Diana

 

Wir treffen uns
mitten im blühenden Gestrüpp
der Sprache

Im Geäst hängt der zaghafte Gesang
gerade flügge gewordener Worte

Heimlich treffen wir uns
hinter den Zeilen

Wo soeben die Stille
ihre Augen aufschlug

In der Stille nur noch
unser atmendes Wort

leise beschlägt es
die fragile Haut
zwischen den Zeilen

Seine Spur, die wir auflesen –
herzwärts
führt sie uns

Pulsschlag

Ich lege meine Hände
Auf den Pulsschlag deines Lebens
Fiebrig ist er

Tagelang
hast du dir
die Augen ausgeweint
Und deine tropfnasse Seele
Zum trocknen
Über die Heizung gelegt

Bis an die Ohren
decke ich dich zu
Mit warmen Worten.

Leicht und fedrig Sind sie,
ich stecke sie um dich fest

Unter meinen Worten
Träumst du jetzt