Übung in weiß

 

Ein fragiles Seil
aus lockenden
Träumen
spannst du für uns

dicht unter das Licht
des Mondes.

nächtelang
gibt es nur
das Mondlicht

und das schwankende Seil
unserer Träume
über das wir tanzen

und die Zeit,
die wir nicht berühren,
flächig wirkt sie –
eine verblassende Scheibe
irgendwo unten
in der Tiefe

weit vor
beugen wir uns
weit über die milchigen
Ränder der Zeit hinaus

schwindelfrei sind
unsere Körper
doch unsere Gefühle
sind es nicht

sind wir nur Traumtänzer
in weiß
auf der dunklen Seite
des Mondes

sag du es mir

ist der Mond nur
ein altmodischer Porzellanteller
mit Haarrißen
der abzustürzen droht

Oder ist es doch
unser guter Mond

unter dem wir uns
schon einmal
im Voraus
küssten
entlang unserer Abgründe

bis wir schäumten
jenseits der Haut.

Als die Zeit
aus den Fugen
geraten wollte

befahl ich meinen Händen längst
dich loszulassen

und doch
greifen sie noch immer
nach dir

*
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BE3C27D5-E7F3-4768-80BF-9613B291CD15Bild: Marc Chagall

Aus einer Lyrikübung mit Hannah und Ángel entstanden;

Aufgabenstellung: Zeit, Körper und eine Farbe verarbeiten. Das ist Version 16.

Soeben erschienen… Buchveröffentlichung

Liebe Leser…

Es ist wahr. Das Buch ist da.

Es ist echt. wirklich… Denn ich halte es in der Hand!

Lange schon angekündigt hier, doch gerade erst den Druckapparaturen entwachsen: die Anthologie „Herzweise, 100 Gedichte der Gegenwart“.

Auf 152 Seiten lädt sie dazu ein,  in exakt hundert lyrische Momente einzutauchen und sich auf deren Grund sinken zu lassen…

herzlich,

Eure Simone Lucia

Das Buch ist ab sofort im Buchhandel erhältlich. Bestellen kann man es beispielsweise direkt beim Verlag in der Lindenstraße, in jedem Buchladen um die Ecke und natürlich auch bei Amazon 

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“Fünf Autoren haben alle Regler heruntergefahren und abgeschaltet. Dann haben sie gelauscht. Herausgekommen ist der im „Verlag in der Lindenstraße“ erscheinende Sammelband „Herzweise – 100 Gedichte der Gegenwart“, dessen Leitmotiv die Stille ist: „Gestrüpp der Stille“ (Simone Lucia Birkner) – “unzählige Arten der Stille” (Sandra Blume) – “Dunkelheit. Stille“ (Hannah Buchholz) – „dieses leise klirren in der stille“ (Diana Jahr) – „stille – dieser letzte aller verse“ (Á. M. Perezáno) Sie kommen auf leisen Sohlen daher, diese 100 Gedichte, unaufdringlich, präzise, aufgeschlossen für das Unscheinbare. Er wolle einen Schatten pflanzen, ist bei Perezáno zu lesen, Birkner schreibt von zusammengekehrtem Stundenlaub, Blume vom Licht zwischen ihren Fingern, Buchholz vom Kaffee im Morgennebel, Jahr von der Weichheit der Hornisse und einer Mondbraue. 100 Gedichte zum Hinhören und Hinsehen. 100 Gedichte zum Entschlacken. 100 Gedichte, die herzweise dem Hier und Jetzt abgelauscht sind.“

Reinhard Ammer

 

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fremdgehen, jung bleiben/dasgedichtblog.de

So, ihr Lieben.

Heute würde ich gern meine kleine Freude mit euch teilen…

Leander Beil hat sich höchst liebenswürdig die Mühe gemacht meinen Text Straßen durch dein Schweigen

am 08.11.2017 auf dasgedichtblog.de vorzustellen.

https://www.dasgedichtblog.de/fremdgehen-jung-bleiben-folge-21-simone-birkner/2017/11/08/

Allen Freunden der Lyrik kann ich nur empfehlen, auf dasgedichtblog.de ein bisschen herumzustöbern… und dafür durchaus Zeit aufzuwenden. Es gibt dort unzähliges interessantes und schönes zu entdecken!

Liebste Novembergrüße,

Simone Lucia

Lyrik trifft Jazz / Lesung am 14.10.17

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Liebe Leute,

es ist soweit.

Die kommende Lesung am 14.10.17 kann und will ich euch nicht mehr länger verschweigen…!

Denn:

es gibt etwas auf die Ohren.

Von meiner Seite gibt es Lyrik und auf der anderen Seite gibt es Jazz.

Genauer gesagt Gypsy Jazz mit dem Unterbau Jazz Ensemble aus München… – auf die ich mich schon immens freue, denn ich glaube Lyrik und (besonders Unterbau)Jazz passen wirklich furchtbar gut zusammen!

Das vor einiger Zeit angekündigte Buch wird schon innerhalb kürzester Zeit aus der Mangel der Druckerei geläutert hervorgehen und zum ersten mal das Sonnenlicht dieser Welt erblicken…

vorab lese ich schon mal ein bisschen daraus vor… Und: nein, einiges in diesem Buch kann man nicht hier auf diesem Blog lesen. Es hat mir zwar ordentlich unter den Fingernägeln gebrannt, das eine oder andere mit euch digital zu teilen – aber diese Texte sind jetzt mal dem Buch vorbehalten. So.

hier noch die Eckdaten in der Zusammenfassung:

Wann: Samstag 14.10.17 um 18 Uhr, Dauer ca. 60 Min.

Wo: Valentinsgeburtshaus, Zeppelinstraße 41 München

Was:  aus „Herzweise, 100 Gedichte der Gegenwart“ Verlag in der Lindenstraße 

Wer: Simone Lucia Birkner und UnterbauJazz

Veranstalter: Theater Südsehen

 

Freue mich riesig über euren leibhaftigen Besuch…!

 

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Variationen in Fernweh

 

Sind nicht
alle Meere
tausendfach umsegelt

der Orbit
aufgeteilt in Quadranten

beinahe alle Sterne
benannt

 

Ist nicht
alles Land
vermessen

alle Kontinente
entdeckt

der Mond
kartografiert

alle Pfade
schon begangen

 

und trotzdem
sehnst du dich nach
dem ewig unbenannten Land?

brich auf
in die Fremde
in dir

Ankündigung der Anthologie Herzweise

(Hier wird schon ein wenig mehr verraten…)

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Gedichte sind vergleichbar mit Prismen. In ihnen bricht sich die Wirklichkeit – in ganz eigener Färbung scheint sie bereits durch eine Handvoll Silben hindurch. Gleichermaßen sichtbar für den Verstand wie für das Herz wird der so verdichtete Moment zum lesbaren Bild. 100 solcher „Verdichtungen“ versammelt die hochwertig gebundene Anthologie „Herzweise“. Fünf Autorinnen und Autoren der Gegenwart, deren Texten das Gefühlsintensive und Musikalische gemeinsam ist, geben darin einen Einblick in ihr facettenreiches Werk.
Ihre Lyrik haben sie unter anderem in Internetblogs veröffentlicht. Dort lernten sie ihre gegenseitigen Arbeiten kennen, schätzen und inspirierten einander vielfach. So entwickelte sich mit der Zeit ein reger Austausch über poetische Schaffensprozesse, der nun in einem Buch seinen Weg in die Sichtbarkeit findet.
Initiatorin des Projektes ist die Münchner Autorin Hannah Buchholz, die gemeinsam mit dem Lyriker Ángel María Perezáno als Herausgeberin der Anthologie auftritt.
Zu ihnen gesellen sich mit Diana Jahr, Simone Lucia Birkner und Sandra Blume drei weitere Stimmen, die es verstehen, die mannigfaltigen Eindrücke des Lebens mit großer Sensibilität zu einem harmonischen Klangteppich zu verweben. Die vier Dichterinnen und Perezáno gehen zwischen den Buchdeckeln eine poesievolle Verbindung ein, erschaffen mit ihrem je eigenen Akzent eine kraftvolle, von großer Sinnlichkeit getragene Lyrik und lassen den Leser herzweise an ihrem besonderen Blick auf die Welt teilhaben.

 

Die Anthologie erscheint im Herbst 2017 beim Verlag in der Lindenstraße.

 

Die Blogs der weiteren Autoren könnt ihr hier finden:

Hannah Buchholz https://hannahbuchholz.wordpress.com/

Ángel Maria Perezáno https://lebensmelodie.wordpress.com/

Sandra Blume https://herzhuepfen.com/

Diana Jahr https://versspruenge.wordpress.com/

Gedanke trifft bald Papier…

IMG_0043Im Herbst dieses Jahres schon wird es soweit sein –
Hundert Gedichte werden den Weg auf Papier gefunden haben.
Zwanzig davon, darf ich aus meinem Fundus beisteuern.
Auf diesen aufgeräumten, bis dahin gut durchsortierten Haufen Papier, zwischen wunderschönen Halbleinen-Buchdeckeln, mit unzähligen, feinsäuberlich ausgewählten, sinnbehafteten schwarzen Buchstaben darin, freue ich mich…
Und kann gar nicht sagen, wie sehr!!!
Wer das „neue-Lyrik-Entdecken“ genauso liebt wie ich, dem kann ich nur empfehlen, die Blogs aller anderen an diesem Buch beteiligten Anthologie-Autoren zu besuchen…
Lest selbst, es lohnt sich.

Druckergeschwärzte Papiergrüße,

Eure Simone Lucia

Variation II

Für Hannah, Ángel, Poeta, Diana

 

Wir treffen uns
mitten im blühenden Gestrüpp
der Sprache

Im Geäst hängt der zaghafte Gesang
gerade flügge gewordener Worte

Heimlich treffen wir uns
hinter den Zeilen

Wo soeben die Stille
ihre Augen aufschlug

In der Stille nur noch
unser atmendes Wort

leise beschlägt es
die fragile Haut
zwischen den Zeilen

Seine Spur, die wir auflesen –
herzwärts
führt sie uns

Unter der Worthaut, mein schlagendes Herz

Tief unter die Worthaut

musst du mir gegangen sein.

Es war vielleicht
der stumme Gesang,

der heute
unter deinen Wimpern träumt…

Zu dir hin taumele ich
durch das Dickicht der Sprache,

in den Zweigen deines Atems
verfängt sich mein Herz –

das Wort,
es schlägt mir bis zum Hals!

Mein Streifzug entlang
der zerbrechlichen Silben,

an deinen Lippen
mündet er

in plötzlichem Wortstillstand.

Silbenflimmern –
Operation am offenen Wort

In meinen zittrigen Händen
halte ich
das bloße, pulsierende Wort –
lebendig ist es und warm

herzwärts
geht
sein kraftvoller Schlag

Erste Variante aus einer Übung – Impromptus über das Herz und das Wort,
– mit Körperlichen Begriffen verarbeitet. Da ich kürzlich ein paar Worte fand, in die ich gerade sehr verliebt bin, werden sie bald mehrfach auftauchen…