An den Ort
an dem Sprache und Sinn
Hochzeit halten
sehne ich mich
seit Urgedenken
er muss heilig sein
An den Ort
an dem Sprache und Sinn
Hochzeit halten
sehne ich mich
seit Urgedenken
er muss heilig sein
In eurer Besinnungslosigkeit,
Worte,
komme ich zu euch
Nicht aufzufüllen,
die Täler des Tages
mit deiner tropfenden rauchigen Stille,
Herbst
Nicht mit euch Wolken,
ihr träumenden Katzen –
tief in die Täler gekuschelt
Nicht durch deinen quecksilbernen Glanz, See,
in den mir das Herz aus den Händen entgleitet
bis auf deinen Grund
meine Seele – ein Windhauch nur, im Schilf –
lege ich dir zu Füßen, See
heute mit deinem Glanz
Morgen schon, Herbst,
hängst du die letzten gelben Blätter ab
und die Tage wie Wäsche zusammen,
glattgestrichene Tagesstapel
die Stille wird auf sie regnen und die Blätter
mit ihrem letzten Gelb
herausziehen werde ich sie einzeln und
durcheinandererinnern
Still liegt der See im November
still auf dem Grund
der Erinnerung
\
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[Es ist Sommer, ich weiß. Das zugrundeliegende Fragment von 2008 schrie allerdings nach Bearbeitung..]
Hör auf zu leiden.
Das sind nur Wachstumsschmerzen.
Eine handvoll Stunden gleiten mir
lautlos zu Boden –
da rollen sie herum
ganze runde Stunden
Wie Glasmurmeln aus der Kinderzeit
Sehnsucht –
mein Herz kennt
dein Vakuum
an deiner Hand gehe ich
stückweise
in den Tod
Ich zeige dir mein Kindergesicht
und folge ohne arg bis an
den schmerzensreichen Abgrund –
Neugeburt
tönt er mir warm
der Schritt in die Leere aber
gehört mir allein
aus mir heraus werfe ich
den Boden
der in der Leere trägt