Längst
fielen die Kastanien.
Über das Kopfsteinpflaster
in den Straßen
unserer welkenden Sommerherzen
sprangen sie
und durch das Prasseln
der Tropfen
kühler gewordener Herbstverse.
Nur die Eiche
hält noch
ihr ockernes Rauschen
in den Wind.
Dort wo die Schatten
jetzt
länger wohnen,
an den kahlen Schläfen
der Erde,
zerteilt ein Vogelschwarm
den knappen
hellen Atem des Tages.
mit ihren
honigblauen Händen
behutsam
greift mir die Dämmerung
unter das Kinn:
Kopf hoch,
flüstert sie
ins bläuliche Ohr
der angebrochenen Stunde
Kopf hoch, Mädchen
in das leise Flimmern
hinter der Halsgrube.
Der heftige Kuss
aus Worten, Mädchen,
der jetzt dein
Schlüsselbein ziert –
Auch er
wird Patina tragen
eines Tages
Bis er in der Dämmerung
meiner Poren versinkt
trage ich ihn noch
deinen schimmernden Herbstkuss
*
*
*
*
Bild: Anton Zwengauer
So.. noch ein Text entstanden in selbiger Lyrikübung mit Hannah und Ángel…
Aufgabenstellung: Zeit, Körper und Farbe verarbeiten.