Die Wolken des Himmels
stockende Milch des Tages
über der Stadt
dem Tag stockt der Atem
in Wolken
aufgetrieben sind wir
mit ihnen
bis an
die Oberfläche
unserer Sätze
nichts verrät sie
die Oberfläche, sie
weist uns ab
Die Himmel der Tage
stockende Wolken in Milch
über der Stadt
auf der Oberfläche unserer Sätze
treiben wir dahin
auf großen Seerosenblättern
sie weist uns ab
die Oberfläche
weist uns zurück
auf uns selbst
Die Wolken des Tages
stockende Himmel in Milch
über der Stadt
den Wolken stockt der Tag
im Atem
und so bleiben wir
Verlorene
auf der weiten Oberfläche
unserer Sätze
*
*
*
entstanden in einer gemeinsamen kreativ-Session mit dem Maler Fabian Amend.
Schwarze Milch der Frühe
LikeGefällt 1 Person
Ja, das ist eine Assoziation.
Welcher Tätigkeit folgt man beim assoziieren? Was ist das charakteristische der Assoziation? Sie springt vom Betrachtungsobjekt weg, hin zu einem anderen Objekt. Mit ihr findet man nur das Bekannte, das „schon-da-gewesene“, das möglicherweise Verwandte, nicht aber die Sache selbst.
Wenn du nach dem Unbekannten „noch-nie-dagewesenen“ suchst, bleibe während des Betrachtens bei dem Objekt selbst…
Herzliche Grüße,
Simone Lucia
LikeGefällt 1 Person
Danke für Deine Antwort!
Beim noch-nicht-dagewesenen bleiben, ein sehr guter, mir hilfreicher Hinweis zur Bereicherung meines Lesens…
LG Michael
LikeGefällt 1 Person
Diese Assoziation ist allerdings sehr naheliegend… 😊
da auch noch im Titel Fuge vorkommt. Ist tatsächlich nur meiner Unbedachtheit geschuldet – danke für den Hinweis!😊
Auf der Suche nach „dem Schönen“ hatte ich die der Natur abgelauschte Erkenntnis, das Schöne habe etwas mit rhythmischer Wiederkehr zu tun, so kommt diese Form der Gestaltung zustande und der Titel. Die stockende Milch will nichts weiter sein als eine Metapher auf Schäfchenwolken…
Herzliche Grüße!
LikeGefällt 1 Person
Ist das wirklich unbedacht? Ich denke, dass die Assoziation, wo auch immer sie hinführt, den Resonanzboden eines Gedichts bildet. Du verortest Dich in der lyrischen Tradition und stellst Dich auf die Schulter von Riesen im Namen dessen, was neu wäre. Dieses darüber-hinaus finde ich in Deinem Schreiben und ich finde es großartig. Schreib bald wieder, ich liebe Deine Poesie…
LikeLike
Lieber Michael,
Diese Assoziation will ich dir nicht nehmen…
Während für dich der Resonanzboden eines Gedichtes in der Assoziation liegt,
so liegt er für mich in der Betrachtung, die mit der Aufmerksamkeit beim Gegenstand bleibt. Du siehst also, wir haben völlig verschiedene Herangehensweisen…😊
Aus diesem Grund bedenke ich keine Assoziationen und lege nicht die Absicht hinein, bestimmte zu erzeugen…
Auf jeden Fall ist es von mir unbedacht und zufällig gewesen, dass dort zwei Worte vorkommen, die den Eindruck erwecken könnten, als wollten sie auf ein anderes Gedicht verweisen, denn wollte ich das absichtlich, würde ich schon zB. mit einem Untertitel darauf hinweisen.
Was ich hier gestalte ist:
Die minimale Bewegung und Änderung innerhalb eines Schäfchen-Wolkenbildes, wenn man es länger betrachtet – in den Umstellungen der Worte innerhalb des Bildes, zu zeigen. Es ist das gleiche wiederkehrende Bild, doch ein bisschen Bewegung war da, etwas ist anders. Es drückt ein bisschen was anderes aus. Eine Illusion von Lebendigkeit, Bewegung im toten Gedicht. Das war der Versuch.
Herzlichen Dank für dein schönes Kompliment!
LikeGefällt 1 Person
Ja, jetzt erst habe ich wirklich verstanden, was Du meinst…
Die Gestaltung ist Dir auf jeden Fall gelungen! Danke für die Beschreibung Deiner Herangehensweise; wie schön ist doch die Vielfalt. 🙂
LikeGefällt 1 Person