II
Während
am Isarufer die Stadt
lasziv
ihre Beine
übereinander schlägt und
aus Langeweile
die letzten rosa
Kaugummiwolkenblasen
platzen lässt
während
ein junger Abend
auf dem Brückengeländer
mit dem Freitod droht,
rauscht sie endlich heran:
unvergleichlich jung
und elegant rückenfrei
rauscht die Nacht
von Bar zu Bar –
die Mondsichel im Dekolleté,
nur mit ein paar knappen Stunden
bekleidet –
hinterlässt Sprüche
an den Toilettenspiegeln der Stadt,
unter ihren Absätzen
klebt der Asphalt
die Nacht trägt heute
falsche Wimpern
ihren Kuss drückt sie
zwischen die Beats der Stadt
unzählige brennende Lippen
löscht sie
im Rausch
und tief unter den Bässen,
weit unter den Sinnen
der Stadt
schlägt die Nacht
ihre Augen auf
beeindruckend ihr Aufschlag
beeindruckend
sternlos,
die Nacht
*
*
*
*
Die anderen beiden Teile lesen? Hier entlang: Teil I
Mir fehlen die Worte
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… wow… !!
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Pingback: Eine Stadtnacht (mit Make-up) Teil III | GedankeTrifftPapier
Pingback: Eine Stadtnacht (mit Make-up) Teil I | GedankeTrifftPapier
Stark!
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Der Namenlose
Sitzt vulgär entspannt
In dem leeren verbotenem Cafe
Trägt einen Zopf Sandalen
Sockenlos lasziv wie Jesus frei
Ein Buch im Schoß träumend
Und die am Tage tote Straßenlaterne
Liest neugierig den Titel
Liebe in Zeiten der Co….
Da erhebt sich der Mann
Ruft ein Taxi und besucht erstmals
Das Grab der Geschwister Scholl
Und sein Empfinden bleibt
Das fast alle Tote noch sind
Und gierig nach dem Leben
Zugleich Angst in den wattierten
Brüsten natterngleich züchten lassen
Er legt das Buch auf das Grab
Im Namen der Rose
Der Dorn im Fleische
Duftet Frühling
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