Die reifen Tage
pflücken wir uns
von den Bäumen der Zeit –
für später.
Wenn von den Zweigen
die letzten welkenden Stunden
herabgeweht
aus den Pfützen schimmern,
Wenn die Bäume nurmehr
Krähen tragen
Und ihre Schreie,
Wenn die Sonne längst
gegangen ist
und das Stundenlaub
zusammengekehrt,
betrachten wir sie:
Stumm, unsere schrumpelnden Tage
der Erinnerung –
rotwangig glänzt noch
die Melodie ihres Traumes
Und unvermittelt fragst du
nach dem Frühling.
Stumm zeige ich dir
Die kleinen Kerne unserer Tage –
mitten im Stundenherbst
erkennst du
ihr ewiges Frühlingsversprechen.
***
**
*
**
***
dieser Text läuft mir noch ab der Hälfte nicht ganz rund – seit 2 Tagen bastele ich daran herum und kann mich mit den Versionen nicht zufrieden geben… wer eine konstruktive Anregung hat, bitte heraus damit…😊
Die Idee und Deine Bilder sind wunderbar. Ich bin entzückt! Was den Fluss und das Unrunde angeht hast Du ein bisschen Recht: Für mich rumpelt es schon in der zweiten Strophe – irgendwie weht es nicht bis zur Pfütze, sondern bleibt zwischendrin hängen.
Wenn die Sonne längst gegangen ist, fühlte sich für mich runder an als „gegangen sein wird“ – und es passt nach meinem Empfinden rythmisch trotzdem noch.Nach „Betrachten wir sie“ müsste meines Erachtens nach kein Punkt kommen, weil der Gedanke ja weitergeht.So viel auf die Schnelle. Hoffe, es hilft Dir weiter.
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Hab vielen Dank, für deine hilfreiche Anmerkung! Schon geändert! 😊
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Gern geschehen. Nach den Änderungen klingt es jetzt sehr gut und ich stolpere nicht mehr. Schrumpeln finde ich irgendwie trotzdem passend. Äpfel werden schrumpelig. Ich weiß kein anderes Wort für diesen Verfall. Aber vielleicht schlafe ich mal eine Nacht darüber. Bis morgen, meine Liebe!
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Das ist wundervoll!
Danke dafür. 🙂
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Gern geschehen. Danke dir!
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wunderschön, liebe simone! vor allem den strophensprung von „zusammengekehrt/ betrachten wir sie“ finde ich ganz stark. 🙂
poetas anmerkungen machen sinn für mich – und für die zweite strophe hätt ich folgende idee zum überdenken, wie wäre es das „geweht“ hinter die zweige zu setzen:
„Wenn aus den Zweigen geweht
die letzten welkenden Stunden
in den Pfützen schimmern,“
und um vielleicht noch das doppelte „unsere(m)“ zu umgehen in den letzten zeilen evtl einfach „im“ stundenherbst, da das „unser“ ja im vorhergehenden ausgedrückt wird?
so oder so – sehr gern gelesen! 🙂
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Danke, liebe Diana! Ja das doppelte „unser“ (furchtbar) ist jetzt auch bereinigt, für oben habe ich noch eine andere Lösung gefunden..
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ja, so geht’s auch ☺
würde allerdings auf den punkt nach „herabgeweht“ verzichten?
genausowenig würde ich ein satzzeichen hinter „betrachten wir sie“ setzen, da braucht es gar keins, meine ich. 🙂
und das „schrumpeln“ finde ich gerade gut hier.
na, schau mal, kam ja viel guter input hier. 🙂
liebe abendgrüße!
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Huch?! weiß garnicht wo dieser Punkt plötzlich herkommt😂
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…lese ich, bin ich dabei mich selbst zu lesen. erscheint mir unharmonisches, bin ich dieses gefühl, ausgelöst durch geschriebene worte. was auch immer ich in der fremde lese, ich begegne doch nur mir selbst und deine worte lassen mich einem entzückten teil von mir begegnen…
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Liebe Simone,
drei kleine Änderungsvorschläge hätte ich auf die Schnelle:
Zunächst einmal würde ich auch (wie Poeta bereits angemerkt hat) auf den Punkt zwischen den Worten: „betrachten wir sie“ und „stumm“ verzichten; statt des Punktes würde ich einen Gedankenstrich setzen.
Zum zweiten würde ich das Wort: „rotbackig“ durch das Wort: „rotwangig“ ersetzen, und drittens würde ich das Wort „schrumpelnd(en)“ durch ein anderes Wort ersetzen.
Ansonsten finde ich ganz und gar nicht, daß dein Gedicht „nicht rund läuft“ – es gefällt mir, dein Gedicht, und gerade die zweite Hälfte besticht durch die Schlichtheit und Klarheit der bildhaften Sprache.
Liebste Grüße,
Hannah
P:S: Ach ja, vielleicht würde ich noch das Wort “ und“ vor das „unvermittelt“ setzen, um des Rhytmus` willen: „und unvermittelt fragst du / nach dem frühling“. Aber das sind alles Kleinigkeiten – und noch dazu ist dies natürlich nur mein subjektives Empfinden. Dein Gedicht ist sehr schön, und es freut mich sehr, es hier vorzufinden!
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Noch eine Anmerkung zur Interpuntion:
Zwischen „betrachten wir sie“ und „stumm“ wäre auch ein Doppelpunkt denkbar.
Allerdings fiel mir gerade auf, daß du in den letzten drei Versen auf jegliche die Interpunktion verzichtet hast.
Nach der „Melodie ihres Traums“ (ich würde schreiben: Traumes) steht noch ein Gedankenstrich – und dann keine Interpuntion mehr. War das Absicht? Ich würde auch im letzten Abschnitt des Gedichtes noch das eine oder andere Komma oder den einen oder anderen Punkt setzen, um die Interpunktion zu vereinheitlichen.
Vielleicht magst du das Gedicht mitbringen, wenn wir uns treffen? Dann könnten wir es nochmal gemeinsam betrachten.
Viele liebe Grüße!
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Lieben Dank, Hannah, für deine hilfreichen Kommentare! Habs schon ein bisschen verändert – für das schrumpeln muss ich mir noch etwas einfallen lassen..
Dank an euch alle!
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… sehr schön…! : )
Ich hätte da noch zwei kleine Anmerkungen, aber das hat ja Zeit, bis wir uns treffen, oder?
Viele liebe Grüße und gute Nacht!
Hannah
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Doch noch ein Miniwas gefunden: Wenn von den Zweigen herabgeweht
die letzten welkenden Stunden
aus den Pfützen schimmern…
Wäre mir logischer noch und holpert auch so herum nicht. Was meinst Du?
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Also, ich würde diese Stelle so lassen, wie sie ist… !
Liebe Grüße rundherum…! : )
Hannah
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Hallo Liebe, ja soherum wäre er glatter, aber irgendwie mag ich den Rhytmus… ich bleibe bei dieser Version. Liebste Grüße!
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Wunderschön – so, wie es ist.
♥♥
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